FRAGEN VON ANGEHÖRIGEN Teil 1: „Woran kann ich erkennen, ob mein Vater, meine Mutter traumatisiert ist, wenn sie nicht darüber sprechen?“

*zuerst erschienen in einem Sondernewsletter des Verbundprojektes „Alter und Trauma – Unerhörtem Raum geben“

Es kann immer nur Hinweise geben. Ein Trauma ist ein erschütterndes Erlebnis, das als existenziell bedrohlich erlebt wird. Die Folgen sind so vielfältig wie die Menschen, die sie erleben. Hinweise können sein:

  • Ängste, die sich über einen Anlass hinaus mal auf dieses oder jenes beziehen
  • generelle Unruhe
  • Schlafstörungen, vor allem abruptes Erwachen
  • Vermeiden bestimmter Situationen, die bedrohlich wirken, z. B. Fernsehsendungen, in denen über Krieg und Gewalt berichtet wird oder Fahrstühle, in denen sich manche Menschen eingesperrt fühlen
  • Ekel und negative Körpergefühle
  • chronisches Misstrauen
  • Härte gegen sich und andere
  • niedriges Selbstwertgefühl

Wenn mehrere dieser Verhaltensweisen und Gefühle auftreten, kann das ein Anzeichen für eine traumatische Erfahrung sein. Zumindest sollte das ein Anlass sein, das Gespräch mit den Eltern zu suchen oder – wenn das nicht gelingt – professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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About Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Vorsitzender der Stiftung Würde, Mitinhaber des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB), Autor

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