Stärkungsbrief 4 für Mitarbeiter*innen in der Altenpflege und anderen Gesundheitsberufen in den Zeiten von Covid-19

der Schutz vor Corona schränkt uns weiterhin ein und belastet viele in der Altenhilfe tätige Mitarbeiter*innen.
Wir nutzen die Zeit jedoch, um auf diesem Weg, einen „Stärkungsbrief für Mitarbeiter*innen in der Altenpflege und anderen Gesundheitsberufen“ von Dr. Udo Baer zu veröffentlichen.
Der Link am Ende des Dokuments führt Sie zur PDF-Version des jeweiligen Stärkungsbriefes, auf der Seite des Institut für soziale Innovationen (ISI). Dort wurden die Stärkungsbriefe von Dr. Udo Baer unter dem Projekt „Upgrade“ veröffentlicht. Wir würden uns freuen wenn Sie die Stärkungsbriefe an betroffene Personen und Institutionen per Mail weiterleiten oder in ausgedruckter Form für Interessierte an Ihrem Arbeitsplatz auslegen würden.
Danke für Ihr Interesse. Bitte bleiben Sie gesund.
Herzliche Grüße
Ihr Udo Baer

Stärkungsbrief 4
für Mitarbeiter*innen in der Altenpflege und anderen Gesundheitsberufen in den Zeiten von Covid-19

Wie kann ich mit der Traurigkeit der Menschen umgehen, die ich begleite?

Wer in der Altenhilfe bzw. generell im Gesundheitswesen tätig ist, begegnet viel Traurigkeit. Da sind Bewohner/in-nen eines Altenheims traurig, dass eine Mitbewohnerin oder ein Mitbewohner gestorben ist. Angehörige trauern. Wer schwer erkrankt, trauert oft, dass nichts mehr so sein wird wie vorher … Trauer ist eine ständige Begleiterin in der Pflege und Gesundheitsarbeit.
Was können Sie tun?


Zunächst einmal sind Sätze wie „Die Verstorbene war doch schon sehr alt“ oder „Es wird schon wieder“ gut gemeint, jedoch meist nicht hilfreich. Denn Trauer ist schmerzlich. Trauern ist ein Gefühl, das Sinn macht: Trauern ist das Gefühl des Loslassens. Wenn wir etwas verlieren, einen Menschen, eine Liebe, eine Fähigkeit, eine Sehnsucht, eine Lebensqualität, dann ist Traurigkeit ein Ausdruck davon, dass wir loslassen müssen. Sie unterstützt uns dabei. „Es wird schon wieder“ oder „das Leben geht weiter“ ist rich-tig, aber setzt voraus, dass dem Trauern genügend Raum gegeben wird.
Trauern braucht keine Verharmlosung oder Kontrolle, Trauer braucht, dass sie sein darf und geteilt wird. Mit an-deren. Deswegen ist es am wichtigsten, dass Sie die Trauer bestätigen und das Recht, traurig zu sein, bekräftigen: „Ja, das ist traurig.“ Oder: „Ja, weinen Sie!“
Und es ist förderlich im Rahmen des Möglichen, einfach da zu sein und die Trauernden zu begleiten. Sie müssen nichts großes tun, einfach da sein und die Trauer akzep-tieren und so helfen, dass Menschen ihre Trauer nicht ver-bergen müssen und sich nicht damit allein fühlen.
All das ist im Rahmen der pflegerischen oder medizini-schen Versorgung nur in kleinem Umfang möglich, aber jede Kleinigkeit hilft. Weitergehende Hilfen können sozia-le oder seelsorgerische Diensten bieten, gerade in Zeiten von Corona.

Link zum Stärkungsbrief 2: PDF

 

 

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About Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Vorsitzender der Stiftung Würde, Mitinhaber des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB), Autor

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