Der Demenz vorbeugen? (Teil 3)

Meine Tipps

Meine folgenden Hinweise erstrecken sich nicht nur auf die Vorbeugung von Demenz, sondern auch darauf, wie man gut damit leben kann, wenn einen die Demenz ereilt. Sie beruhen auf den in den ersten beiden Blogteilen beschriebenen Untersuchungen und ansonsten vielen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen. Es sind Hinweise ohne Garantie, ohne Heilsversprechen. Und doch nehme ich sie ernst und möchte sie als ernste Hinweise weitergeben:

  1. Bewegen Sie sich!
  2. Ernähren Sie sich möglichst gesund!
    Dies beinhaltet, dass Sie möglichst naturnahe Produkte zu sich nehmen – ob sie biologisch angebaut sind oder nicht, das sei dahingestellt – vor allem Produkte, die möglichst wenige Verarbeitungsstufen durchlaufen haben und möglichst kurze Transportwege hinter sich gebracht haben. Und essen Sie mit Lust. Überprüfen Sie, was Ihnen schmeckt und was Sie nur aus Gewohnheit zu sich nehmen oder wegen bestimmter Geschmacksverstärker. Sie haben einen eigenen Geschmack, Sie haben ein Körpergespür und danach können Sie gehen, wenn Sie entscheiden, was Sie wie zu sich nehmen. Dies ist das Entscheidende und das ist wichtiger als alle möglichen Diäten, die in der Regel doch wieder nur zu einem Jojo-Effekt führen.
  3. Pflegen Sie bekömmliche soziale Kontakte!
    Einsamkeit macht krank. Beziehungen als Leistungsdruck und Begegnungen mit Menschen aus Pflicht und ohne innere Beteiligung und Freundschaften ohne Freundlichkeit – all das ist ungesund. Deswegen so wie Sie beim Essen auf die Bekömmlichkeit schauen, sollten Sie auch bei Ihren sozialen Beziehungen darauf achten, was für Sie bekömmlich ist. Umgeben Sie sich mit den Menschen, die Sie mögen und wo der Respekt, den Sie ihnen erweisen, erwidert wird. Treffen Sie sich mit Menschen, die sie so akzeptieren, wie Sie sind, mit denen Sie lachen und mit denen Sie weinen können.
  4. Sinnvolles Tun!
    Überlegen Sie, was der Sinn Ihres Lebens ist oder welchen Sinn Sie Ihrem Leben geben wollen oder können. Sinn ist ein altes Wort und es bedeutet Richtung. Im Wort „Uhrzeigersinn“ ist diese Bedeutung noch enthalten. Welche Richtung Ihres Lebens ist Ihnen wichtig? Welche Richtung Ihres Lebens wollen Sie konkret einschlagen? Was können Sie, was wollen oder müssen sie loslassen? Wonach wollen Sie greifen? Was wollen Sie wagen? Sich damit konkret zu beschäftigen, ist immer wichtig und wertvoll. Dabei gilt es, nicht nur nach dem großen Sinn zu schauen und Mahatma Gandhi oder Mutter Theresa nachzueifern, sondern auch den kleinen Sinn zu würdigen: das Pflanzen eines Baumes, die Sorge für den Enkel, der Einsatz für mehr Gerechtigkeit, wo auch immer.
  5. Erlauben Sie sich Verrücktheiten!
    Diese Verrücktheiten sind kein Thema wissenschaftlicher Studien und doch gehören Verrücktheiten zum Leben. Darunter verstehe ich das, was im Alltag so eingeschleift und eingeordnet ist, ein wenig zu ver-rücken, ein wenig schräg zu sein … Was das im Einzelnen beinhaltet, können nur Sie wissen. Gönnen Sie sich etwas. Tanzen Sie einmal aus der Reihe. Folgen Sie spontanen Impulsen, die Sie sich sonst vielleicht verbieten würden.
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About Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Vorsitzender der Stiftung Würde, Mitinhaber des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB), Autor

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