- Agitiertheit, Teil 1: Was beunruhigt unruhige alte Menschen? Was können Pflegende tun?
- Agitiertheit, Teil 2: Agitiertheit bei demenziellen Erkrankungen
- Agitiertheit, Teil 3: Zeiterleben und Raumorientierung
- Agitiertheit, Teil 4: Agitiertheit bei Kriegstraumata
- Agitiertheit, Teil 5: Was hilft?
- Agitiertheit, Teil 6: Agitierte Depression
- Agitiertheit, Teil 7: Schmerzen
Besonderheiten bei Menschen mit demenziellen Erkrankungen, die Agitiertheit fördern, liegen in deren verändertem Zeiterleben und der veränderten räumlichen Orientierung. Das Zeiterleben ist oft verschoben, für viele wird die Nacht zum Tag und umgekehrt. Wenn alle anderen nachts ruhen und Herr Michels um 1 Uhr beginnt, das Zimmer aufzuräumen und unruhig hin und her läuft, dann kann das nerven. Wird dann versucht, ihm zu erklären, dass es Nacht ist, oder wird er zu Ruhe ermahnt, wirkt dies in der Regel nicht. Für Herrn Michels i s t es Tag und er hat eine Aufgabe zu erfüllen, nämlich aufzuräumen.
Auf wenn Frau Wang meint, sie befinde sich im Hotel und müsse sich aufgeregt über den Zimmerservice beklagen, werden Ansprachen, die auf das kognitive Verständnis zielen, sie nicht erreichen. Herrn Michels und Frau Wang anzusprechen, wird nur über eine emotionale Begegnung möglich sein.
Eine Pflegekraft spricht Herrn Michels an: „Womit sind Sie beschäftigt?“ Er antwortet: „Ich muss aufräumen. Meine Mutter kommt zu Besuch.“ Sie erkundigt sich, was er denn aufräumt, was er geschafft habe usw. Sie baut einen Kontakt zu ihm auf, „holt ihn ab“. Nach zwei, drei Minuten sagt sie: „Ich glaube, jetzt haben Sie schon genug aufgeräumt. Ihre Mutter wird sich freuen. Wollen Sie sich jetzt nicht ausruhen?“
Ein solches Vorgehen gelingt nicht immer, bietet aber eine große Chance.
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