Agitiertheit, Teil 5: Was hilft?

 

 

 

Am wichtigsten ist und am meisten hilft, dass die Pflegenden darum wissen. Alleine das Verständnis kann Brücken bauen und Menschen beruhigen. Es geht nicht, diesen Menschen zu sagen: „Es ist doch schon so lange her.“ Dagegen ist es wichtig, zu sagen: „Ja, Sie erinnern sich an etwas Schlimmes. Das hat Sie gerade erfasst und das ist schlimm.“ Dann fühlen Menschen sich verstanden und nicht ausgestoßen.

Der Schlüssel für die Begleitung von Menschen, die durch kriegstraumatische Erfahrungen beunruhigt werden, besteht darin zu sagen: „Sie sind jetzt nicht mehr alleine. Ich bin hier. Ich passe, so gut ich kann, auf Sie auf!“ All diese Menschen, die ein Traumata erlitten haben während der Kriegszeit oder auch später, sind damit weitestgehend oder immer alleine gewesen. Es gab kaum Trost. Es gab wenig Solidarität, Hilfe und Unterstützung. Ja, es durfte oft nicht über das Leid geredet werden. Deswegen ist das Angebot, die Menschen nicht alleine zu lassen, so einfach es klingt, eine wesentliche Hilfe.

Series Navigation<< Agitiertheit, Teil 4: Agitiertheit bei KriegstraumataAgitiertheit, Teil 6: Agitierte Depression >>

About Udo Baer

Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Wissenschaftlicher Berater der Zukunftswerkstatt therapie kreativ, Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für soziale Innovationen (ISI) sowie des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Vorsitzender der Stiftung Würde, Mitinhaber des Pädagogischen Instituts Berlin (PIB), Autor

2 Kommentare zu “Agitiertheit, Teil 5: Was hilft?

  1. Ich finde es wichtig dass die erlittenen Kriegstra
    umata in den Ausbildungen für Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen als
    Unterrichtsfach unbedingt eingerichtet wird.
    Es braucht ebenfalls unbedingt Fortbildungen.
    Die Kinder und Genenerationen sind ebenfalls
    betroffen !
    Dann kommen die Flüchtlinge und die misshandelten Kinder dazu!
    Die sind nicht alle dement sondern wie schon erwähnt traumatisiert!
    Da gibt es zu wenig Ausbildung und Fortbildung
    Im Umgang mit diesen Menschen!
    Die werden dann nur abgestempelt und mit Medikamenten ruhiggestellt!
    Ich wäre dankbar für Fortbildungstipps für Medizinisches und Pflegerisches Personal !
    Auch für Ärzte wäre das mal sinnvoll sich dsmit auseinanderzusetzen!
    Danke für die Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.