- FRAGEN VON ANGEHÖRIGEN Teil 1: „Woran kann ich erkennen, ob mein Vater, meine Mutter traumatisiert ist, wenn sie nicht darüber sprechen?“
- FRAGEN VON ANGEHÖRIGEN Teil 2: „Manchmal vermute ich, dass meine Mutter Schlimmes durchgemacht hat. Aber bisher hat sie noch nie darüber geredet. Ist es sinnvoll aktiv nachzufragen?“
- FRAGEN VON ANGEHÖRIGEN Teil 3 : „Meine Frau ist als junges Mädchen im Krieg vergewaltigt worden. Kann ich ihr helfen?“
- FRAGEN VON ANGEHÖRIGEN Teil 4 : „Wie kann ich unterscheiden zwischen Demenz und Traumafolgen?“
- FRAGEN VON ANGEHÖRIGEN Teil 5 : „Müssen meine traumatisierten Eltern Therapie machen? Oder kann ihnen auch anders geholfen werden?“
- FRAGEN VON ANGEHÖRIGEN Teil 6 : „Für meine Eltern gilt der Leitsatz: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“. Doch obwohl sie es sich leisten könnten, gönnen sich auch im Alter nichts. Das Vergnügen kommt in ihrem Leben zu kurz, finde ich. Wenn ich das anspreche und sie mal einladen will, höre ich nur: „Das verstehst du nicht.“ Was kann ich tun?“
*zuerst erschienen in einem Sondernewsletter des Verbundprojektes „Alter und Trauma – Unerhörtem Raum geben“
Die Unterscheidung ist nicht leicht, denn manche Symptome der Demenz ähneln denen der Traumafolgen. Dazu gehören unter anderem:
- das Verstört-Sein
- die Unruhe
- die Ängste und Verunsicherungen
- das Vermeidungsverhalten
- die Scham
Es ist auch möglich, dass beides, also Demenz und Trauma, vorliegen und es kann dabei zu ungünstigen Wechselwirkungen kommen.
Der große Unterschied zur Demenz ist der Schrecken, der in der Re-Traumatisierung wieder lebendig wird. Manche alte Menschen zeigen ihn in aggressiver Vorwärts-Verteidigung, andere fliehen in Panik oder versuchen es zumindest, viele erstarren.
Wenn Sie bei Ihren Angehörigen einen solchen Schrecken bemerken, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass traumatische Erfahrungen vorliegen. Dann ist es wichtig, dass sie Ihre Angehörigen in ihrem Erleben würdigen. Sie sollen sich verstanden fühlen. Deshalb sagen Sie: „Ich sehe, dass es dir nicht gut geht/dass du erschrocken bist/dass du Panik hast … Zeigen Sie ihnen, dass sie nicht allein sind, dass Sie an ihrer Seite sind und sie schützen – anders als damals, als sie allein waren oder alles allein tragen mussten.
Wichtig ist bei vorliegender Demenz nicht alles allein darauf zu schieben, sondern auch zu prüfen, ob nicht doch auch ein Trauma eine Rolle spielt.
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