- SERIE Demenz und geistige Behinderung (1): Zahlen
- SERIE Demenz und geistige Behinderung (2): Woran die Demenz erkennen?
- SERIE Demenz und geistige Behinderung (3): Besondere Einrichtungen?
- SERIE Demenz und geistige Behinderung (4): Die Mitarbeiter/innen
- SERIE Demenz und geistige Behinderung (5): Drei Leitorientierungen
Dass Menschen mit geistiger Behinderung demenzielle Erkrankungen haben, fällt in Deutschland erst in den letzten Jahren auf. Dass dies vorher nicht der Fall war, ist eine Folge der Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Menschen mit Behinderungen wurden bis 1945 ermordet. Erst die nach 1945 geborenen konnten so alt werden, dass sie auch an Alterserkrankungen wie den demenziellen erkranken konnten.
Da sich daraus neue Herausforderungen für Eltern, Heime und andere Einrichtungen sowie die Träger ergeben, werden ich nach und nach einige Beiträge zu diesem Komplex hier veröffentlichen.
Beginnen wir mit den Zahlen.
Bei demenziellen Erkrankungen von Menschen mit geistiger Behinderung muss vor allem zwischen denen mit und ohne Down-Syndrom unterschieden werden. Die generelle Lebenserwartung von Menschen mit geistiger Behinderung ohne Down-Syndrom liegt bei ca. 73 Jahren, die von Menschen mit Down-Syndrom bei ca. 60 Jahren (Europa/Nordamerika).
Die Demenz tritt bei Menschen mit Down-Syndrom früher auf.
Der Anteil der Menschen mit demenziellen Erkrankungen liegt bei Menschen mit geistiger Behinderung bei
Altersgruppe 40+ 3,0%
Altersgruppe 60+ 6,1%
Altersgruppe 80+ 12,1%
Bei Menschen mit Down-Syndrom bei
Altersgruppe 40+ 22,1%
Altersgruppe 60+ 56,1%
Studien gehen davon aus, dass Menschen mit geistiger Behinderung ein zwei- bis viermal höheres Risiko für eine Demenzerkrankung haben als die Durchschnittsbevölkerung.
Bei Menschen mit Down-Syndrom treten Demenzerkrankungen deutlich früher auf, im Schnitt bei 52,8 Jahren, während der Durchschnitt bei Menschen mit geistigen Behinderungen bei 67 Jahren liegt.
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