Entscheidend für die Haltung gegenüber einem Menschen, der verroht wurde, ist, ob sich um wenigstens teilweise um mitfühlende und andere verstehende Beziehungen bemüht. Wenn er es ablehnt, sich in andere hineinzuversetzen, vor allem deren Leiden anzuerkennen, und die eigenen Gewalterfahrungen als “richtig” darstellt und weitergibt, dann ist er als Mensch ohne Mitgefühl und damit als bösartig zu bezeichnen:
Eine Gruppe „Alt und Jung“ trifft sich einmal wöchentlich donnerstags nachmittags im Pflegeheim. „Alt“ sind die Bewohner/innen des Hauses; „jung“ Schüler einer nahegelegenen Realschule im Alter von ca. 12/13 Jahren. Herr D. ist zum ersten Mal dabei und sieht zu, wie die Jugendlichen auf ihrem Handy spielen. Er versteht nicht, was sie tun, und fragt nach. Ein Junge erklärt ihm geduldig ein „Ballerspiel“.