FRAGEN VON ANGEHÖRIGEN Teil 1: „Woran kann ich erkennen, ob mein Vater, meine Mutter traumatisiert ist, wenn sie nicht darüber sprechen?“

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*zuerst erschienen in einem Sondernewsletter des Verbundprojektes „Alter und Trauma – Unerhörtem Raum geben“

Es kann immer nur Hinweise geben. Ein Trauma ist ein erschütterndes Erlebnis, das als existenziell bedrohlich erlebt wird. Die Folgen sind so vielfältig wie die Menschen, die sie erleben. Hinweise können sein: Weiter lesen

Was mache ich, wenn … alte Menschen immer wieder die „alten Geschichten“ fast Wort für Wort, wie in einer Endlosschleife erzählen?

Dann macht das für sie einen Sinn, der für andere nur schwer nachvollziehbar ist. Oft haben diese alten Geschichten eine emotionale Bedeutung. Dieses Gefühl wird aber nicht erzählt, sondern bleibt fast immer verdeckt. Wir sagen deshalb „Deckgeschichten“ dazu. Das bewegende Gefühl ist an den Geschichte angehaftet und sorgt dafür, dass sie immer wieder erzählt werden. Doch es kommt nicht wirklich an die Oberfläche, wird nicht fühlbar. Weiter lesen

Was mache ich, wenn … Bewohner in anderen Betten einschlafen?

Zur dementiellen Entwicklung gehört die Desorientierung. Diese beruht auf einer Verunsicherung: Wer bin ich? Was ist meins? Was gehört zu mir? Diese Verunsicherung der Meinhaftigkeit erstreckt sich in den Lebensraum hinein. Die betroffenen Menschen wissen oft nicht mehr, was ihr Zimmer, welches ihr Bett, welche ihr Kleidungsstück ist. Das führt dazu, dass sie gelegentlich sich in einem anderen Bett niederlassen und dort einschlafen. Vermutlich haben sie dort ein ruhiges, sicheres „Plätzchen“ für sich gefunden. Weiter lesen

SERIE Demenz und geistige Behinderung (5): Drei Leitorientierungen

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Für eine Einrichtung, die Menschen mit geistigen Behinderungen und Demenz betreut, habe ich drei Leitorientierungen formuliert, die ich hier als Anregung vorstellen möchte. Sie betreffen Aspekte, die in den Überlegungen und Planungen oft zu kurz kommen: Weiter lesen

Was mache ich, wenn … alte Menschen sich bestohlen fühlen?

Zunächst einmal gilt es, diese Angst ernst zu nehmen. Es kann ja auch tatsächlich in einer Pflegeeinrichtung geschehen sein, dass jemandem etwas gestohlen wurde. Also gilt, gemeinsam auf die Suche zu gehen, unter dem Motto: „Vier Augen sehen mehr als zwei.“ Meist können die vermissten Gegenstände schnell gefunden werden. In der Regel sind sie verlegt worden. Schmuck wird gerne in Servietten verpackt und an vermeintlich sicheren Orten abgelegt, Zahnprothesen landen oft im Papierkorb oder der Toilette. Weiter lesen

SERIE Demenz und geistige Behinderung (4): Die Mitarbeiter/innen

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Die Mitarbeiter/innen sollten Kompetenzen im Verständnis und im Umgang mit Demenz sowie den Besonderheiten geistiger Behinderung und Demenz haben.

Es sollten Spezialkompetenzen vorhanden sein: Epilepsie, Nachwache, Sterbebegleitung, Palliativpflege, Umgang mit Hautproblemen, Unterernährung, Dehydration, Immobilität. Weiter lesen

Was mache ich, wenn … ein/e Bewohner/in abends nicht essen möchte?

Oft wird in Altenheimen abends der Tisch eingedeckt. Alle sitzen am Tisch und warten auf das Essen. Für Menschen mit Demenz kann der Eindruck entstehen, sie sitzen in einem Restaurant und wollen dort speisen. Doch manchmal bekommen diese alten Menschen Angst, dass sie das Essen nicht bezahlen können, denn sie haben kein Portemonnaie dabei und kein Geld. Sie essen dann nicht, um nicht bezahlen zu müssen, um der Scham und Peinlichkeit vorzubeugen, kein Geld für die Rechnung zu haben. Weiter lesen

SERIE Demenz und geistige Behinderung (3): Besondere Einrichtungen?

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Es wird viel darüber diskutiert, ob es sinnvoll oder notwendig ist, für Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz besondere Einrichtungen bzw. Wohngruppen zu schaffen. Ich bin der Auffassung, dass dies teilweise notwendig sein kann und ist, aber nicht zur Regel werden sollte.
Der erste Grund dafür besteht darin, dass die Diagnose so schwierig ist und bei vielen unsicher bleibt. Weiter lesen

Was mache ich, wenn … ein alter Mensch beim Einschlafen immer eine gepackte Tasche neben sich haben muss?

Viele Menschen haben in ihrer Kindheit oder Jugend in Krieg und Flucht traumatische Erfahrungen gemacht. Sie mussten damals in Kleidungsstücken schlafen, um sofort aufzuspringen und das Nötigste mitzunehmen, wenn der Bombenalarm zu hören war. Deswegen hatten sie beim Einschlafen immer einen kleinen gepackten Koffer oder eine gepackte Tasche neben sich. Sie durfte nicht zu schwer sein, damit sie schnell und leicht tragbar war. Doch sie musste alles Notwendige enthalten. Weiter lesen

SERIE Demenz und geistige Behinderung (2): Woran die Demenz erkennen?

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Das Hauptproblem besteht darin, dass es keine verlässlichen Tests gibt, um bei Menschen mit geistiger Behinderung eine beginnende Demenz zu erkennen. Schon bei Menschen ohne geistige Behinderung ist die Früherkennung vage und stützt sich vor allem auf die Beobachtung von Veränderungen geistiger Fähigkeiten. Diese sind bei Menschen mit geistiger Behinderung eingeschränkt und können deshalb nicht als Indikator genutzt werden. Weiter lesen